Fraktion BaLi-PARTEI begrüßt Antisemitismusbeauftragten

Nachdem eine Auswahlkommission unter Vorsitz von Oberbürgermeister Andreas Starke, bestehend aus den beiden jüdischen Gemeinden Bambergs und der Vorsitzenden des Migrantinnen- und Migrantenbeirats, die Wahl aus einer größeren Zahl an Bewerbungen hatte, war es am 26. Januar 2022 endlich so weit: BaLi- und DIE LINKE.-Vorstandsmitglied Patrick Nitzsche wurde offiziell zum ersten Antisemitismusbeauftragten der Stadt Bamberg und damit einer deutschen Kommune überhaupt bestellt. Auch Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde waren anwesend und überreichten Herrn Nitzsche einen Blumenstrauß, um ihre Freude auszudrücken und ihm zu gratulieren.

Überzeugen konnte Herr Nitzsche die Kommission vor allem durch sein Engagement für die jüdischen Menschen in Bamberg, das er bereits weit vor der Ausschreibung des Amtes zeigte und seine Ideen und Pläne, die das Gedenken an die Opfer der NS-Zeit mit einem großen Gegenwartsbezug aufrechterhalten.

Patrick Nitzsche sagt: „Nicht obwohl, sondern gerade, weil ich Historiker bin, beschäftige ich mich mit Geschichte und den Menschen und Gesellschaften über die Jahrhunderte nicht nur als tote Materie, sondern setze mich für die Wichtigkeit und den Mehrwert eines für die Gegenwart und Zukunft bereichernden historischen Lernprozesses ein“.

Auch wenn es sich aktuell noch um ein Ehrenamt mit einer Dauer von zwei Jahren handelt und obwohl das wichtige Amt für viele eine Vollzeitstelle verdient, wofür wir, die Fraktion BaLi-PARTEI, uns auch weiterhin einsetzen werden, sind wir sehr erfreut, zu sehen, dass Herr Nitzsche für dieses Amt parteiübergreifenden Anklang gefunden hat und gratulieren ihm herzlich zu seiner Bestellung durch den Stadtrat.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Antisemitismusbeauftragten und eine positive Veränderung für die Stadt!“, kommentiert Fraktionsvorsitzender Stephan Kettner.

Gerade in Anbetracht des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar, also nur einen Tag nach seiner Bestellung, lag das Datum seines Amtsantritts günstig, da er direkt als neuer Antisemitismusbeauftragter an der Gedenkveranstaltung der IKG Bamberg partizipieren konnte. Um diesen wichtigen Gedenktag – der aufgrund der enorm hohen Relevanz von Erinnerungs- und Gedenkkultur für Deutschland ein offizieller Feiertag sein sollte – zu zelebrieren, fanden sich die Teilnehmenden um 18.00 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof in Bamberg ein, wo Herr Nitzsche klare Bezüge des gemeinsamen Schicksals von Jüdinnen und Juden mit den verfolgten und ermordeten Sinti und Roma aufzeigte, „ein Schicksal mit Millionen verschiedenen Gesichtern, aber letztlich durch eine gemeinsame Geschichte als entsetzliches Sinnbild für den in die Praxis umgesetzten Rassenwahn der Nazis.“

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