Die FRAKTION begrüßt Alarmcodes für die Gastro und beantragt Frauennachttaxi

Die Fraktion beschäftigt sich seit Langem in Kooperation mit den Gleichstellungsarbeitskreisen der BaLi und Linken mit Möglichkeiten zur Verbesserung der Gleichstellung der Menschen in Bamberg. Das Resultat ist ein Antragspaket, dessen erster Teil nun Eingang in den Stadtrat finden.

Zur Verbesserung von Sicherheitssituation und -gefühl nachts im Allgemeinen und im Speziellen im städtischen Nachtleben – sprich Clubs und Bars – wollen wir ein Notfallalarmierungssystem anhand von Codewörtern einführen und begrüßen hier explizit die bisherigen Bemühungen der Stadt Bamberg. Darüber hinaus beantragen wir eine FINTA*-Nachttaxieinheit.

Das Alarmierungssystem in Notfallsituationen, bestehend aus einheitlich festgelegten Codewörtern, soll es Menschen erleichtern, in für sie sicherheitsgefährdenden Situationen das Personal in öffentlichen Räumen um Hilfe zu bitten. Oftmals ist es Menschen, die verbaler, körperlicher und/oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind, nicht möglich, offen und direkt nach Hilfe zu rufen. In diesen Fällen bieten die Alarmcodes die Möglichkeit, niedrigschwellig und ohne Verdacht zu wecken, das Personal von Cafés, Bars, Kneipen u.ä. über die gefährdende Situation zu informieren. Angelehnt ist das System an das vom Frauen-Notruf in Münster etabliere Konzept „Ist Luisa hier?“. Ein scheinbar unauffälliger Satz, welcher bei geschultem Personal die betroffene Person vor Ort schützt und ggf. die Polizei verständigen lässt. Die Stadt Bamberg ist in Kooperation mit der Gastronomie bereits dabei ein solches System einzuführen.

Im Rahmen unseres Antrags wird die Stadt beauftragt, in Kooperation mit lokalen Taxiunternehmen eine Nachttaxi-Einheit zu organisieren, welche lediglich von Frauen befahren wird. Dies soll nicht-männlichen Personen die Möglichkeit bieten, auf Wunsch eine Fahrerin zu erhalten, um ihr individuelles Sicherheitsgefühl zu stärken. Zwar bieten einige Taxiunternehmen in Bamberg auf Nachfrage eine Fahrerin an, allerdings ist das oftmals eine Frage der Verfügbarkeit. Mit unserem Antrag wollen wir diese Option ausbauen.

Stadträtin Alina Achtziger bemerkt abschließend: „Jeder Mensch sollte das Recht haben, in der Innenstadt zu betrinken und dennoch sicher nach Hause zu kommen. Selbst ohne Alkoholkonsum ist das Recht, sich angstfrei im öffentlichen Raum aufhalten zu können, vor allem nachts, bisher leider Männern vorbehalten. Da ja nun aber nicht alle Männer eine Gefahr darstellen, sondern einfach nur viel zu viele, und wir sie daher nicht gesammelt vom Nachtleben ausschließen können, müssen wir zu anderen Methoden greifen. Die Codewörter und die Taxi-Einheit werden in anderen Städten bereits gut angenommen und letzteres ist daher unser Vorschlag, um die Situation im Bamberger Nachtleben auch für FINTA*-Personen angenehmer und sicherer zu machen.“

*(Frauen, inter, nicht-binäre, trans und agender Menschen)

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